Akila Schäfte: Taktische Präzision mit jagdlicher Seele
- Hans ARC
- vor 2 Tagen
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Moderne Jagdtechnik beginnt dort, wo sich Systeme kompromisslos an den Schützen anpassen. Die Akila-Schäfte aus Slowenien folgen genau diesem Ansatz. Präzise gefertigt, modular aufgebaut und konsequent auf Ergonomie und Stabilität ausgelegt, richten sie sich an Jäger, die ihr Gewehr führen wollen. Metall als tragende Struktur, Holz als bewusster Kontrast – Akila verbindet industrielle Genauigkeit mit jagdlicher Tradition und positioniert sich damit jenseits von modischem Leichtbau oder reiner Taktik.
Präzision beginnt am Schützen
Der vielleicht größte Trumpf des Akila-Schaftes liegt in seiner Anpassbarkeit. Schaftlänge, Backenhöhe, Anschlag – alles lässt sich sauber und reproduzierbar auf den Schützen einstellen. Nicht „ungefähr passend“, sondern wirklich passend. Das Ergebnis spürt man sofort: Ruhe im System, ein sauberer Anschlag, ein wiederholgenaues Trefferbild.
In Kombination mit Zweibein und Erdsporn am Hinterschaft wächst das Vertrauen. Weite Distanzen, jagdlich oft ein Grenzbereich im Kopf, verlieren ihren Schrecken. Nicht, weil der Schaft schießt – sondern weil er dem Schützen erlaubt, es zu tun. Stabil, kontrolliert, konzentriert.
Gewicht als Verbündeter

Ja, der Akila-Schaft bringt Gewicht mit - rund 2200 Gramm. Und ja, genau dieses Mehr an Masse ist ein Teil seiner Stärke. Die Waffe liegt ruhiger, verzeiht minimale Fehler eher und bleibt beim Schuss dort, wo sie sein soll. Besonders bei Weitschüssen zeigt sich: Masse kann Präzision sein.
Überraschend unproblematisch wird das Gewicht durch den Klappschaft. Im Rucksack verstaut, ragt nichts unhandlich hervor, das System bleibt kompakt. Für Bergjagden mit fixem Ziel, längeren Anstiegen und klarer Schussdistanz ist das ein echter Vorteil – zumindest solange man nicht permanent in Bewegung ist.

Taktik trifft Tradition
Was den Akila-Schaft besonders macht, ist seine Optik – und sein Charakter. Das kühle, funktionale Metallelement trifft auf warmes, gewachsenes Holz. Taktisch, ohne steril zu wirken. Traditionell, ohne rückwärtsgewandt zu sein. Für Schuss & Stille ist das eine fast ideale Verbindung: moderne Präzision mit jagdlicher Seele.
Wo seine Grenzen liegen
So ehrlich muss man sein: Für die schnelle Pirsch zwischendurch ist dieses Gewehr zu schwer. Wer ständig aufspringt, wechselt, reagiert, wird das zusätzliche Gewicht spüren. Und im Winter zeigt das Metall seine zweite Seite – kalt, laut, wenig verzeihend. Ein klassischer Holzschaft ist dann angenehmer, leiser, unauffälliger.

Ein weiterer Pluspunkt der Akila-Schäfte ist ihre nahtlose Integration in das Blaser-R8-System. Der Schaftwechsel erfolgt unkompliziert und ohne Eingriff in Lauf oder Verschluss – wenige Handgriffe genügen. Dadurch bleibt die Präzision des Systems vollständig erhalten, es sind keine Nacharbeiten oder Neueinschießungen erforderlich. Für Jäger, die ihre R8 je nach Einsatzzweck konfigurieren – vom klassischen Holzschaft bis hin zur technisch ausgelegten Akila-Variante – ist das ein echter Mehrwert. Das Gewehr bleibt dasselbe, nur seine Führung verändert sich.

Unterschiedliche Schaft-Varianten und Konfigurationsmöglichkeiten
Neben dem von uns getesteten Metall-Holz-Schaft für die Blaser R8 bietet Akila eine ganze Reihe unterschiedlicher Schaft-Varianten und Konfigurationsmöglichkeiten — je nach Einsatzzweck, Waffe und Präferenz des Schützen.
So gibt es bei Akila unter anderem:
Komplett-Chassis aus Aluminium: Der Hauptkörper des Schafts wird aus hochfestem Aluminium gefräst, eloxiert und mit robusten Verbindungen versehen — ideal für maximale Stabilität, Präzision und Langlebigkeit.
Unterschiedliche Hinterschaft-Versionen („Lite“ vs. voll ausgeführt): Je nach Wunsch kann der Hinterteil des Schafts leichter oder mit voller Ausstattung geordert werden — das erlaubt eine Anpassung an Gewicht, Handlichkeit und Komfort.
Vorderschaft-Optionen mit ARCA oder M-LOK System: Für Schützen, die mit Zweibein, Einbeinstativ oder weiterem Zubehör arbeiten, gibt es Vorderschäfte mit ARCA-Schiene oder M-LOK-Schnittstellen — damit bleibt das System flexibel und modular.
Klappschaft-Module bzw. Drop-In Kits: Besonders praktisch für den Transport oder für Jagden mit unterschiedlichen Anforderungen: Akila bietet Schäfte mit Klappmechanismus, die sich kompakt zusammenlegen lassen — ohne dass Lauf oder Verschluss verändert werden müssen.
Material- und Oberflächenvarianten (Holz, Kunststoff, Verbundwerkstoff / Carbon): Je nach gewünschtem Look, Gewicht oder Einsatzzweck können Griff, Schaftseiten oder Backenauflage aus Holz, Kunststoff oder modernen Verbundstoffen gefertigt werden — vom klassischen Jagdlook bis zur taktisch orientierten Performance.
Mit diesen Optionen präsentiert Akila keinen „Einheits-Schaft“, sondern ein modulares Baukastensystem, mit dem man das Gewehr genau auf den Einsatzzweck — sei es Präzision, Stabilität, Transportfreundlichkeit oder Ästhetik — abstimmen kann.
Für welche Waffen Akila Schäfte fertigt
Akila produziert Schäfte für verschiedene Gewehrplattformen. So gibt es Chassis- und Schaftsysteme für Blaser R8, wie das von Schuss & Stille getestete System. Daneben werden Schäfte auch für gängige Short-Action Systeme wie Remington 700 (bzw. kompatible Systeme wie z. B. Bergara B14) angeboten. Auch für das bekannte Sport- und Jagdgewehr Tikka T3 bzw. T3x gibt es Akila-Schäfte.

Der Akila-Schaft ist somit kein Allrounder – und will es auch nicht sein. Er ist ein Werkzeug für präzises, überlegtes Jagen. Für Schützen, die ihr System verstehen und bereit sind, Gewicht gegen Stabilität zu tauschen. Für Schuss & Stille bleibt vor allem eines hängen:
Ein Schaft, der Vertrauen schafft. Und manchmal ist genau das der entscheidende Faktor zwischen Zweifel – und einem sauberen Schuss.
Unser Dank gilt David Mischkulnig von Alpe Adria Jagd, der Schuss & Stille diesen Test ermöglicht hat. In seinem Fachgeschäft sind Akila-Schäfte erhältlich – samt kompetenter Beratung für jene Jäger, die ihr Gewehr nicht nur individualisieren, sondern technisch konsequent weiterdenken wollen.




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