Ein Arbeitstier im rauen Jagdalltag
- Hans ARC
- vor 7 Tagen
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Aktualisiert: vor 5 Tagen

Testbericht: Brenner BR20 im Kaliber .308 Win
Wenn man auf der Suche nach einer günstigen, robusten und praxistauglichen Büchse ist, stößt man früher oder später auf die Brenner BR20. Ich habe das Modell nun schon seit einiger Zeit im Einsatz – im Kaliber .308 Winchester – und möchte meine Erfahrungen schildern. Eines gleich vorweg: enttäuscht hat mich diese Jagdwaffe noch nie.
Ausstattung & Optik
Ab Werk kommt die BR20 schnörkellos daher: klassisches Holzschaft-Design, sauber verarbeitete Systemhülse und ein kaltgehämmerter Lauf. Sie will kein High-End-Luxusmodell sein, sondern ein Jagdgewehr für den Alltag. Genau diesen Anspruch erfüllt sie auch.
Ich habe meiner BR20 inzwischen sogar ein kleines optisches Tuning gegönnt:
rote Schaftkappe – ein echter Hingucker und praktisch in der Dämpfung,
Pistolengriff-Käppchen – für eine verbesserte Handlage und einen individuellen Look.
Damit wirkt das Gewehr nicht mehr wie die „billige“ Einsteigerbüchse, sondern durchaus eigenständig.
Zielfernrohr: Zeiss Conquest V4 2-12x50
Montiert ist bei mir ein Zeiss V4 2-12x50. Eine Kombination, die sich gerade für die Jagd im Gebirge als nahezu ideal erwiesen hat:
2-fache Vergrößerung für schnelle Schussabgabe auf kurze Distanz, etwa bei bewegtem Wild,
12-fache Vergrößerung für präzise Schüsse auf weite Entfernungen – z. B. beim Ansprechen und Schießen auf Gams.
Großes Sehfeld und brillante Lichttransmission, was in der Dämmerung ein echter Vorteil ist.
Die Montage verlief problemlos, und die Schussleistung mit dieser Optik ist absolut überzeugend.
Schussleistung mit RWS Speed Tip Professional
Ich verschieße seit Beginn die RWS Speed Tip Professional. Diese Patrone passt hervorragend zum Kaliber .308 Win – hohe Präzision, gestreckte Flugbahn und zuverlässige Wirkung auch auf stärkeres Wild.
Im Revier konnte ich damit bereits mehrfach Rotwild und Gams erfolgreich strecken. Gerade im Gebirge, wo Schüsse oft etwas weiter ausfallen, zeigt sich die Kombination aus BR20, Zeiss V4 und Speed Tip Professional von ihrer besten Seite: präzise, durchschlagskräftig, zuverlässig.
Jagdpraxis & Alltagstauglichkeit
Die große Stärke der Brenner BR20 ist ihre Robustheit im harten Jagdalltag:
Kratzer im Schaft oder Regen auf dem Schießstand? Kein Problem.
Die Waffe liegt solide in der Hand und ist mit ihrem relativ geringen Gewicht angenehm zu führen.
Repetieren läuft sauber, auch wenn die Führung im Vergleich zu teureren Modellen etwas „mechanischer“ wirkt – aber funktional ist sie tadellos.
Ein weiterer großer Vorteil ist der Preis. Während man bei namhaften Herstellern oft vierstellige Summen bezahlt, bleibt die BR20 selbst mit montierter Top-Optik im überschaubaren Budget.
Kritikpunkte
Natürlich gibt es bei einem Gewehr in dieser Preisklasse auch kleine Abstriche:
Der Abzug ist nicht ganz so „trocken“ wie bei Premium-Büchsen, aber absolut jagdlich brauchbar und ein guter Büchsenmacher kann „Wunder“ bewirken.
Der Holzschaft wirkt einfach, erfüllt aber seinen Zweck.
Wer Wert auf edle Holzschäfte oder feinste Gravuren legt, ist hier falsch – die BR20 ist eine Arbeitsbüchse, kein Sammlerstück.
Zusammengefasst
Die Brenner BR20 im Kaliber .308 Win ist für mich ein ehrliches Arbeitstier:
robust, zuverlässig, präzise,
bestens kombinierbar mit hochwertiger Optik wie dem Zeiss V4,
und dazu ausgesprochen preiswert.
Für Jäger, die eine solide Allroundbüchse suchen – sei es für den Einstieg, für den rauen Jagdalltag oder als Zweitwaffe – ist die BR20 eine echte Empfehlung. Mit der passenden Munition wie dem RWS Speed Tip Professional und einem guten Glas spielt sie in der Praxis problemlos in einer Liga mit deutlich teureren Büchsen.
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