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Mit dem Scheiring-Stutzen im Hochgebirge

Horst im Anschlag - aber noch ist der Almbock viel zu weit entfernt.
Horst im Anschlag - aber noch ist der Almbock viel zu weit entfernt.

Horst und der Almbock


Die Wolken hängen tief über den Bergen, Regen zieht durch die Täler, und der Wind pfeift über die Grate. Eigentlich sollte es nur ein Wochenende auf der Jagdhütte werden – zwei, drei Tage mit Freunden, Genießen, Beobachten. Doch dann hat Horst beim Abglasen im Gegenhang Anblick. Dort, zwischen Lärchen und Latschen, steht er: der Almbock. Der Bock, der schon Wochen zuvor einmal bestätigt worden war, danach aber wie vom Erdboden verschwunden blieb.


Plötzlich ist alles anders. Jagdfieber steigt in ihm auf – dieses uralte Kribbeln, das den Puls beschleunigt, die Gedanken kreisen lässt, die Muskeln anspannt. Für Sekunden ist es, als würde der Körper nicht mehr ihm gehören, sondern der Jagd.


Jagdfieber zwischen Regen und Wind


Bergjagd ist kein Spaziergang. Wer einen Almbock sucht, weiß, wie schnell er im unendlichen Latschenmeer verschwinden kann. Die Sicht ist schlecht, das Licht gedämpft, der Regen unangenehm. Horst spielt im Kopf unzählige Varianten durch: Welcher Weg ist möglich? Wie bleibt er unbemerkt? Wann ist der Schuss gerecht?


Auf 300 Meter wäre der Bock breit gestanden, schussgerecht fast. Doch Horst zögert. Zu weit, zu riskant. Die Verantwortung wiegt schwer. Er entscheidet sich für den direkten Weg über einen alten Kuhsteig. Horst pirscht näher, Schritt für Schritt, das Herz hämmert. Jagd ist eben auch Psychologie: zwischen Geduld und Ungeduld, Hoffnung und Selbstzweifel, Mut und Besonnenheit.


Auch das Rotwild ist bereits aus dem Bestand ausgezogen.
Auch das Rotwild ist bereits aus dem Bestand ausgezogen.

Der edle Scheiring-Bergstutzen


Horst vertraut auf ein Werkzeug, das für die hohen Berge geschaffen wurde: einen edlen Scheiring-Bergstutzen im Kaliber 7 mm STW und zusätzlich 6x50 Scheiring – handwerkliche Perfektion aus Österreich.



Dieser Stutzen ist kein Massenprodukt, sondern ein maßgeschneidertes Kunstwerk, fein ausbalanciert, schlank und leicht genug für die harten Pirschgänge im alpinen Gelände. Kombiniert mit einem Swarovski Z6i Zielfernrohr – für Horst das vielseitigste Glas überhaupt – wird daraus ein Werkzeug, das auch auf weite Distanzen Sicherheit und Präzision verspricht. „Eine Waffe ist mehr als Technik“, sagt Horst oft. „Sie gibt dir Ruhe. Wenn du ihr vertraust, vertraust du auch dir selbst.“


Der Bock zieht


167 Meter – wieder zeigt sich der Bock, schemenhaft zwischen Lärchen. Dann verschwindet er erneut. Die Minuten verrinnen, das Schusslicht schwindet. Im Kopf baut sich Druck auf, eine innere Stimme mahnt: „Jetzt oder nie – oder gar nicht.“


Dann plötzlich die unerwartete Wendung: Der Bock tritt erneut hervor, wechselt langsam, prüfend. Und er zieht heran – bis auf 70 Meter. Horst findet eine Auflage auf Almrausch und Fernglas, die Finger zittern, doch die innere Ruhe kehrt zurück. Das ist Psychologie der Jagd: Aus Anspannung wird Klarheit, wenn der Moment gekommen ist.


67 Meter. Der Bock hebt den Windfang, beginnt zu winden. Horst atmet tief ein, legt an – und der Schuss bricht.


Stille nach dem Schuss


Der Bock zeichnet, flüchtet, verschwindet. Stille. Nur der Regen prasselt. Jetzt gilt es zu warten, das Erlebte sacken zu lassen. Kein Triumph, kein Jubel – sondern Respekt. Der Moment, in dem ein Leben endet, ist zugleich ein Moment des Dankes.


Am Anschuss: wenig Schweiß. Doch Horst erkennt die Zeichen, das Gras färbt seine Handflächen rot. Wenige Meter weiter liegt der Bock, verendet, kraftvoll bis zuletzt.


Begegnung mit dem Almbock


Ein kapitaler Erntebock
Ein kapitaler Erntebock

Und nun bricht die ganze Anspannung heraus. Die Knie zittern, der Körper wird schwer, ein Kribbeln zieht durch den Bauch. Dieses Gefühl kennt jeder Jäger – wenn die Jagd nicht mehr im Kopf, sondern im ganzen Körper lebt.


Vor ihm liegt der Bock, stärker, größer als in Erinnerung. Ein kapitaler Sechser, erlegt auf 2000 Metern Höhe. Horst legt die Hand auf das warme Sommerhaar, spricht ein stilles Dankgebet. Jagd ist Ernte – und dieser Erntebock ist ein Geschenk.




Vom Wild zum Wildbret


Horst bei der Bergung - rasch muss das erlegte Stück versorgt werden.
Horst bei der Bergung - rasch muss das erlegte Stück versorgt werden.

Das Bergen ist schwer, der Regen macht den Hang rutschig. Doch Horst weiß: Jeder Schritt lohnt sich. Denn aus diesem Almbock wird wertvolles, köstliches Wildbret. Fleisch, wie es reiner nicht sein kann – frei, gesund, natürlich.


Das ist der tiefere Sinn der Jagd: nicht Trophäen, nicht Zahlen, sondern Nahrung. Echte, ehrliche Nahrung, gewonnen mit Respekt.



Jagd als Erlebnis und Verantwortung


Horsts Jagd im Hochgebirge zeigt, was Jagd ausmacht: Spannung, Selbstüberwindung, Verantwortung – und die Demut, im richtigen Moment „Ja“ zu sagen, und in vielen Momenten „Nein“.


Die Waffe, das Werkzeug, die Psyche des Jägers – alles muss zusammenspielen. Am Ende bleibt die Erinnerung an einen Jagdtag, der mehr war als ein Schuss: ein Erlebnis, das Demut lehrt, Respekt einfordert und ein Geschenk hervorbringt, das wir alle teilen dürfen – das Wildbret.


Weidmannsheil.


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