Wärmebild-Vorsatz oder Wärmebild-Zielfernrohr, welche Lösung passt zu wem?
- Hans ARC
- 26. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Immer mehr Wildarten sind in der Nacht aktiv – allen voran Schwarzwild, aber auch Goldschakal, Wolf und Biber. Entsprechend reagieren die Gesetzgeber und in vielen Regionen ist die Jagd mit Wärmebild- und Nachtsichttechnik inzwischen erlaubt. Damit steht für viele Jäger eine neue Entscheidung an: Vorsatzgerät oder Wärmebild-Zielfernrohr?
Beide Systeme haben ihre Stärken – Flexibilität auf der einen, Präzision auf der anderen Seite. Bei den Carinthian Hunting Days, die von Alpe Adria Jagd im Kärntner Rosental bereits zum zweiten Mal organisiert wurden, sprach „Schuss und Stille“ mit Roger Holenstein von Thermfox, dem Österreich-Importeur der ThermTec-Wärmebildoptiken, genau über diesen Unterschied.
Zwei Systeme – zwei Philosophien
„Beide Systeme haben ihre Berechtigung“, sagt Holenstein ruhig und legt zwei Geräte nebeneinander: das ThermTec HUNT 650 LRF und das ThermTec ORYX L650. „Das eine ist flexibel, das andere kompromisslos. Die Frage ist nur – was braucht der Jäger?“

Flexibilität oder Fixlösung
Wer tagsüber Reh oder Gams bejagt und abends auf Fuchs oder Schwarzwild wechselt, braucht vor allem Flexibilität. „Da ist das Vorsatzgerät ideal“, erklärt Holenstein. „Du nutzt dein normales Glas, jagst bis in die Dämmerung, steckst das Gerät auf – und bist in vier Sekunden schussbereit.“
Die Bedienung ist bewusst einfach gehalten: ein einziger Drehschalter zum Ein- und Ausschlagen sowie auf Standby, kein großer Menü-Dschungel. Dazu ein obenliegender Laser-Entfernungsmesser, der auch mit großem Schalldämpfer nicht verdeckt wird.
Wichtigster Punkt: Treffpunktlage und Präzision. „Früher hatte man bei jedem Auf- und Absetzen einen Versatz – heute nicht mehr“, sagt Holenstein. „Wir haben das auf dem Schießstand hunderte Male getestet. Moderne Vorsatzgeräte wie das HUNT bleiben exakt im Ziel.“
Wer dagegen regelmäßig nachts auf Schwarzwild oder Raubwild geht, hat andere Ansprüche. „Wenn jemand sagt: Das ist meine Nachtwaffe, die bleibt so, dann ist die ORYX-Serie die bessere Wahl“, so Holenstein. „Die Wärmebild-Zielfernrohre der ORYX-Serie sind robust, präzise und liefern ein Bild, das an Klarheit kaum zu übertreffen ist.“
Die Technik dahinter
Beide Serien stammen aus demselben Haus – ThermTec, einem Hersteller mit militärisch-technischen Wurzeln, der seit fünf Jahren erfolgreich den Jagdmarkt bedient. Die Geräte sind bekannt für ihre robuste Bauweise, praxisorientierte Bedienung und beeindruckende Bildqualität.
„ThermTec ist keine Billigmarke“, sagt Holenstein. „Aber wir bieten ehrliche Qualität zu einem fairen Preis – praxisnah, robust, einfach in der Handhabung. Das ist das, was der Jäger wirklich will.“

Technik ist Werkzeug, nicht Selbstzweck
Beide Systeme zeigen, wie weit Wärmebildtechnik in der Jagd inzwischen gereift ist.
Wärmebild-Vorsatzgeräte stehen für Beweglichkeit und Vielseitigkeit – das Gerät für alle, die ein Glas für alles wollen.
Wärmebild-Zielfernrohre steht für Konzentration und Präzision – das Werkzeug für jene, die regelmäßig bei Nacht jagen.
Die ThermTec HUNT- und ORYX-Serien im Detail
ThermTec HUNT-Serie – die variablen Vorsatzgeräte
Die ThermTec HUNT-Serie wurde für Jäger entwickelt, die ihr vorhandenes Tagesglas weiterverwenden und flexibel zwischen Tag- und Nachtjagd wechseln wollen. Die Geräte sind als Wärmebild-Vorsatzsysteme (Clip-ons) konzipiert – sie werden mittels Adapter vor das Zielfernrohr gesetzt und machen es in Sekundenschnelle nachttauglich, ohne dass neu eingeschossen werden muss.
Zur Serie gehören aktuell drei Hauptmodelle:

HUNT 335 Pro – das Einsteigermodell mit 384×288 Pixel-Sensor, kompakt, leicht und ideal für kürzere Distanzen oder Rehwild- und Fuchsjagd.
HUNT 635 Pro – die Mittelklasse mit 640×512 Sensor und höherer Detailauflösung, geeignet für Allroundeinsätze bis in die tiefe Nacht.
HUNT 650 Pro / HUNT 650 LRF – das Spitzenmodell mit großem Objektiv, 4,5 µm Pixel-Pitch, extrem feinem Bild und optional integriertem Laser-Entfernungsmesser (LRF).
Alle HUNT-Geräte bieten:
Full-HD-Display (1920×1080),
NETD-Werte unter 25 mK für sehr hohe Wärmedifferenz-Erkennung,
Startzeit von nur rund vier Sekunden,
wasserdichte Magnesiumgehäuse (IP67),
und ein Gewicht von rund 400 bis 500 Gramm.
Die Bedienung ist bewusst einfach und jagdlich gehalten: Ein großer Drehschalter für Ein/Aus/Standby ersetzt komplexe Menüs – ein Vorteil für Jäger, die in der Dunkelheit intuitiv handeln wollen.
Kurz gesagt: Die HUNT-Serie steht für Flexibilität und Praxisnähe. Sie ist ideal für Jäger, die tagsüber pirschen und abends ohne Waffentausch oder Neujustierung in die Nacht wechseln möchten.
ThermTec ORYX-Serie – die vollwertigen Wärmebild-Zielfernrohre
Die ThermTec ORYX L-Serie richtet sich an Jäger, die eine eigene Nachtwaffe führen und ein komplettes Wärmebild-Zielfernrohr bevorzugen. Anders als die HUNT-Geräte ersetzt die ORYX-Serie das Tagesglas vollständig – sie ist fest montiert und bringt alle Komponenten bereits integriert mit.
Die aktuelle Serie umfasst unter anderem:

ORYX L635 – das kompakte Zielfernrohr mit 640×512 Sensor und 35-mm-Objektiv, ideal für Reviergrößen bis mittlere Distanzen.
ORYX L650 / L650 LRF – das High-End-Modell mit größerem Objektiv, NETD ≤ 15 mK, gestochen scharfem 2560×2560 OLED-Display und integriertem Laser-Entfernungsmesser bis etwa 1.200 Meter.
Beide Modelle verfügen über:
mehrere Absehenprofile, um unterschiedliche Entfernungen oder Munitionstypen zu speichern,
präzise Zoomsteuerung,
Video- und WLAN-Funktionen,
robuste Bauweise (IP67, rückstoßfest bis .375 H&H),
und lange Akkulaufzeit (bis 10 Stunden).
Das Bild dieser Geräte ist beeindruckend kontrastreich und detailstark – dank modernster Sensorarchitektur und feinster Kalibrierung. Die ORYX-Zielfernrohre sind für Schwarzwild- und Raubwildjäger gemacht, die regelmäßig nachts jagen und eine dauerhafte, präzise Lösung wollen, statt Geräte zu wechseln.




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