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Mit Köpfchen zum Bock

Aktualisiert: 21. Aug.

Wir geben ihnen mehrere psychologische Tipps für die Blattjagd
Wir geben ihnen mehrere psychologische Tipps für die Blattjagd

Die Rehbock-Blattjagd aus psychologischer Sicht


Kaum eine Jagdart ist so faszinierend wie die Blattjagd auf den Rehbock. Es ist ein Spiel mit Instinkten, eine Gratwanderung zwischen Geduld und Spannung – und auch eine psychologische Herausforderung für den Jäger selbst. Denn nicht nur der Bock wird überlistet, auch der Mensch muss Herr seiner Sinne bleiben.


Die Psychologie des Bockes


Während der Blattzeit im Juli und August reagiert der Rehbock hochsensibel auf Reize. Der Fiep der Rehgeiß löst in ihm starke Triebe aus: den Fortpflanzungstrieb und die territoriale Verteidigung. Beides sind mächtige Antriebe, die tief in seiner Verhaltensbiologie verwurzelt sind.


Für den Jäger heißt das:


  • Timing ist entscheidend – zu früh oder zu spät gefiept, und das Wild ignoriert den Ruf.

  • Dosierung spielt eine Rolle – zu aggressiv geblattet, und der Bock wird misstrauisch.

  • Variation überzeugt – wie in der Psychologie des Menschen wirken monotone Reize schnell abstumpfend.



Die Psychologie des Jägers


Mindestens ebenso wichtig wie das Verhalten des Bockes ist das eigene Innenleben. Die Blattjagd verlangt höchste Konzentration, aber auch Gelassenheit. Wer verkrampft blattet oder innerlich unruhig ist, überträgt diese Unruhe unbewusst auf sein Verhalten: zittrige Hände, hektische Bewegungen, unnatürliche Klangfolgen.


Hier hilft psychologisches Wissen:


  • Atemtechnik: Tiefe, bewusste Atemzüge vor dem Blatten senken den Puls.

  • Visualisierung: Sich den heranspringenden Bock vorher im Geiste vorstellen, macht den Ernstfall vertrauter.

  • Selbstgespräch: Leise innere Mantras wie „ruhig bleiben – du hast Zeit“ helfen, die eigene Erregung zu steuern.


Die Macht der Erwartung


In der Psychologie nennt man es Priming: Wenn wir etwas erwarten, interpretieren wir jede Kleinigkeit in diese Richtung. Auf der Blattjagd bedeutet das: Der kleinste Astknacks wird als heransetzender Bock gedeutet – und die Enttäuschung ist groß, wenn nur ein Eichhörnchen durchs Laub huscht.


Hier gilt es, Erwartungen bewusst zu regulieren. Wer sich nicht krampfhaft den kapitalen Bock herbeisehnt, bleibt entspannter und damit fokussierter, wenn tatsächlich Bewegung ins Spiel kommt.


Flow statt Druck


Die schönste Blattjagd gelingt, wenn man in einen Zustand des Flow kommt – also völliges Aufgehen in der Tätigkeit. Das Blatten wird zur rhythmischen Handlung, die Natur zur Bühne, die Gedanken werden ruhig. Der Schuss, wenn er fällt, ist dann kein krampfhaft erzwungenes Ereignis, sondern eine natürliche Folge aus Aufmerksamkeit, Gelassenheit und Übung.


Zusammengefasst


Die Rehbock-Blattjagd ist weit mehr als nur das Imitieren eines Rufes. Sie ist ein psychologisches Duell – zwischen den Trieben des Bockes und den Emotionen des Jägers. Wer beides versteht und in Einklang bringt, erhöht nicht nur seine Erfolgschancen, sondern erlebt die Jagd in ihrer vielleicht intensivsten Form: als Spiel von Instinkt und Verstand, Schuss und Stille.


Wenn Sie unsere Tipps beherzigen, dann ist Erfolg garantiert - Weidmannsheil.
Wenn Sie unsere Tipps beherzigen, dann ist Erfolg garantiert - Weidmannsheil.

Drei psychologische Tipps für die Blattjagd

  1. Ruhig atmen

    Vor dem Blatten bewusst tief ein- und ausatmen. Ein gleichmäßiger Puls überträgt sich in ruhige Bewegungen und natürliche Töne.

  2. Das Ziel im Kopf

    Stelle dir den anwechselnden Bock vorher im Geist bildlich vor. Diese mentale Probe nimmt die Nervosität und macht dich sicherer im Ernstfall.

  3. Gelassen bleiben

    Nicht jeder Laut lockt sofort Wild. Akzeptiere Pausen als Teil des Spiels – so vermeidest du Hektik und bleibst länger konzentriert.




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