STEYR MS Wild: Das robuste Traditionsgewehr aus Steyr im Test
- Hans ARC
- 4. Okt.
- 3 Min. Lesezeit

Der Morgen im Revier ist kalt, die Luft riecht nach Herbst. Der Kärntner Waffendoc Gregor Unterberger spannt die Jacke enger, schultert die neue STEYR MS WILD - und sofort fällt auf, worauf STEYR bei seinem neuen Jagdgewehr gesetzt hat: robuste Einfachheit, durchdachte Technik und eine klare Positionierung als „Werkzeug für die Wildnis“, nicht als Luxus-Showgewehr.
Die MS WILD kombiniert das technisch hochwertige STEYR-Monobloc-System mit einem praxisorientierten, preisbewussten Aufbau: kaltgehämmerter Einteilerlauf/System, ein gut einstellbarer Feinabzug, die bekannte SBS-Sicherung und ein wartungsfreundlicher, symmetrischer Kunststoffschaft mit verstellbarem Schaftrücken. Das Ergebnis: eine ausgesprochen robuste, ausgewogen balancierte Repetierbüchse — ideal für Jungjäger, Revierjäger und alle, die eine zuverlässige Allzweckwaffe ohne Firlefanz suchen.
Was steckt technisch drin? Monobloc-Herzstück

Das Herz der MS WILD ist unverkennbar STEYR: das Monobloc-Konzept, bei dem Lauf und System aus einem Stück Stahl gefertigt werden. STEYR beschreibt das System als kaltgeschmiedet aus einem Stück des „härtesten europäischen Stahls“ - ein Konstruktionsprinzip, das Schwingungsverhalten, Übergang von Kammer zu Lauf und damit Präzision begünstigt. Büchsenmacher Gregor vergleicht es mit einem Integralmesser, bei dem Klinge und Griff eine Einheit bilden - technisch stabil, vibrationsarm und damit präzisionsfördernd.
Auch die MS WILD verwendet dieses Monobloc-Prinzip, ist aber deutlich als „outdoor-orientierte“/preisbewusste Modellreihe positioniert - keine aufwändige Aluminium-Bettung und kein edles Holzfinish wie beim Top-Monobloc-Flaggschiff.
Sicherheit, Abzug und Bedienung
Zwei technische Punkte lobt Gregor besonders: SBS-Sicherung (Safe Bolt System): STEYR versieht die MS WILD mit einer 2-Position-Sicherung, die Laden und Entladen im gesicherten Zustand ermöglicht und so die Alltagssicherheit bei der Handhabung erhöht. Die Funktion ist vertraut und für den Jägeralltag praxistauglich.
Der zweite Punkt ist der einstellbare Feinabzug: Die MS WILD bietet einen fein verstellbaren Abzug, der um 8 Millimeter in der Länge verstellt werden kann. Im Praxistest fühlt sich der Abzug sauber, leicht und ohne merkliches Nachspiel an - für Präzisionsschüsse ein echter Vorteil, vor allem für weniger erfahrene Schützen, die eine verlässliche Abzugskonsistenz suchen.
Die Bedienlogik der STEYR MS WILD ist simpel: übersichtliche Bedienelemente, Picatinny-Schiene serienmäßig, einfaches Laden/Entladen - in Summe eine sehr intuitive Handhabung, die sich im jagdlichen Einsatz laut Gregor bewährt hat.

Schaft, Ergonomie, Handling
Der Schaft der MS WILD ist symmetrisch konstruiert, mit steilem Pistolengriff und einer leicht gepolsterten, aber robusten Oberfläche. In der Praxis: neutral für Rechts- und Linksschützen, schnell anpassbar durch die verstellbare Schäftung (Länge sowie Höhenverstellung des Schaftrückens auf Tastendruck).
Dadurch liegt das Jagdgewehr ausgeglichen in der Schulter, im Zusammenspiel von Monobloc-Lauf und leichter Schaftkonstruktion ergibt sich eine kontrollierte Schwerpunktlage, die besonders bei längerem Schießen (Pirsch, Ansitz) angenehm ist. Gregor: „Die Waffe fühlt sich neutral an, nicht kopflastig, deshalb trifft man ruhiger — auch nach mehreren Schüssen bleibt die Haltung stabil.“
Präzision & Rückstoß (mit/ohne Dämpfer)
Bei den Schusstests zeigte die MS WILD konsistente Schussbilder in Standardkalibern (.308 / .30-06). Das Monobloc-Prinzip demonstriert dabei seinen Vorteil: harmonischere Vibrationen, sehr gleichmäßige Treffbilder. Mit einem montierten Dämpfer reduziert sich der wahrnehmbare Rückstoß spürbar. Gregor vergleicht das Schusserlebnis „fast wie bei einer Flobert“, also deutlich schonender für Schultern und Nachschusskontrolle.

Praxiserfahrungen
Waffendoc Gregor Unterberger:
„Die MS WILD ist genau das, was viele Jungjäger und Revierbewirtschafter brauchen: robust, leicht zu bedienen, mit einem Abzug, der Vertrauen schafft. Kein Schnickschnack, aber alles, was man braucht — und das Monobloc-Herz sorgt für Präzision, die man sonst erst bei deutlich teureren Systemen findet.“
Im Revier bestätigte sich sein Eindruck: Die Waffe arbeitete zuverlässig unter Nässe und Dreck, alle Bedienelemente blieben griffig, und die Kombination aus einstückigem Lauf/System und synthetischem Schaft erwies sich als unempfindlich gegenüber raue Revierbedingungen.
Preispositionierung & Varianten
STEYR positioniert die MS WILD bewusst moderat: Listenpreise bei Händlern beginnen deutlich unter dem Top-Monobloc-Flaggschiff. Händlerangebote und offizielle Preislisten zeigen einen Einstiegspreis ab 2290 Euro. Waffendoc Gregor Unterberger hat ein Komplettpaket bestehend aus STEYR MS Wild und einem Kahles Helia 2,4-12-x56 Zielfernrohr samt Montage im Programm.
Das Kahles HELIA 2,4–12×56 Zielfernrohr

Für die typische Nutzung (Ansitz, Pirsch, kurze bis mittlere Distanzen) hat Gregor das Kahles HELIA 2,4–12×56 als perfekte Ergänzung empfunden: dämmerungsstark, mit Leuchtpunktoption und ergonomischer Handhabung.
Österreichische Präzision für das Revier

Waffendoc Gregor Unterberger empfiehlt die STEYR MS Wild allen Jungjägern, Revierinhabern und allen, die eine robuste, präzise und praktikable Repetierbüchse zum moderaten Preis suchen. Sie vereint das technologisch überzeugende Monobloc-Prinzip mit einer pragmatischen Ausstattung, die den Alltag im Revier nicht nur übersteht, sondern komfortabel macht.
Wer ein „traditionelles österreichisches Paket“ sucht (Gewehr + dämmerungsstarkes Glas wie Kahles HELIA + Montage), bekommt mit der MS WILD ein stimmiges Komplettpaket — ohne überflüssige Luxusoptionen, dafür mit hoher Alltagstauglichkeit.




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