Leichter, leiser, jagdpraktisch: Schalldämpfer von Freyr & Devik
- Hans ARC
- 31. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Es ist ein kühler Herbstmorgen, der Hang liegt noch im Dunst, und die Welt wirkt still – bis der Schuss bricht. Doch statt des üblichen, harten Knalls ist nur ein dumpfes „Plopp“ zu hören, ein kurzer Schlag, der rasch im Wald verhallt. Für mich war das einer dieser Jagdmomente, in denen ich spürte: Mit einem guten Schalldämpfer verändert sich die Jagd.
Seit einiger Zeit testen wir die Featherweight-Serie von Freyr & Devik – Modelle, die in Norwegen entwickelt wurden, wo Funktionalität und Design seit jeher eine besondere Rolle spielen. Und ich kann schon jetzt sagen: Sie haben meine Art zu jagen verändert.
Technik, die überzeugt: Titan im Kern, Aluminium für die Balance
Freyr & Devik verfolgt ein klares Konzept: Leichtigkeit und Robustheit in einem. Die Featherweight-Modelle bestehen dort, wo es darauf ankommt, aus Titan Grade 5 – also im Kern und am Gewinde, wo extreme Hitze und Gasdruck auftreten. Für die äußeren Teile kommt hochfestes Raumfahrt-Aluminium mit spezieller Hartanodisierung zum Einsatz.
Das Ergebnis ist verblüffend: Während klassische Dämpfer schnell kopflastig wirken, bleibt die Waffe mit den Featherweights perfekt ausbalanciert. Selbst beim 269er Modell, dem „größten“ der Serie, habe ich nie das Gefühl, mit einem schweren Zusatz vorne am Lauf unterwegs zu sein. Stattdessen wirkt alles führig, leicht und fast natürlich.

Drei Modelle – drei Charaktere
Featherweight 149: Kaum spürbar am Gewehr, federleicht und trotzdem mit spürbarer Dämpfung. Perfekt für Pirschgänge, wenn jedes Gramm zählt.
Featherweight 196: Der Allrounder. Mit knapp 200 Gramm Gewicht bietet er starke Schallreduktion und bleibt gleichzeitig angenehm kompakt.
Featherweight 269: Mein Favorit und für Momente, in denen es auf maximale Ruhe ankommt. Besonders auf dem Ansitz bei Dämmerung, wenn Wild sensibel auf jede Störung reagiert, entfaltet er seine Stärke.
So hat jedes Modell seine Rolle – und man kann je nach Jagdart genau wählen, was man braucht.
Ein entscheidender Faktor bei der Bewertung der Featherlight-Modelle ist ihre Schalldämpfer-Leistung in Dezibel. Während ein ungedämpfter Schuss aus einer Jagdbüchse Spitzenwerte von über 160 Dezibel erreicht – vergleichbar mit einem startenden Düsenjet – senken die Featherlight-Modelle von Freyr & Devik den Knall deutlich ab. Je nach Kaliber und Lauflänge sind Reduktionen von rund 25 bis 35 dB realistisch, was den Schuss für das menschliche Ohr auf das Niveau einer Kettensäge oder eines Presslufthammers bringt.
Das klingt immer noch laut, macht aber den entscheidenden Unterschied: für das Gehör des Jägers, für die Umwelt und nicht zuletzt für den jagdlichen Erfolg. Denn weniger Schall bedeutet auch weniger Scheuchwirkung beim Wild.

Jagdpraxis: Der Unterschied liegt im Detail
Am Schießstand merkt man die Vorteile eines Schalldämpfers sofort: Der Rückstoß wird merklich reduziert, das Gewehr bleibt stabiler im Ziel, die Schusskontrolle steigt. Doch erst im Revier zeigt sich die wahre Stärke.
Ob auf der Pirsch durchs Unterholz oder beim Ansitz auf Rotwild – der Schuss verliert seinen Schrecken. Kein ohrenbetäubender Knall, kein aufgescheuchtes Wild weitab vom Anschuss. Stattdessen bleibt die Wirkung lokal begrenzt, fast diskret. Ein Jagdhund, sonst sensibel bei jedem Schuss, arbeitet entspannter und zeigt deutlich weniger Stressreaktionen.
Besonders spannend: Oft merkt Wild nach einem Schuss gar nicht, was gerade passiert ist. Es bleibt stehen, blickt umher oder zieht nur wenige Meter weiter. Dadurch sind gar ein zweiter oder gar dritter Abschuss möglich – ein Vorteil, den es ohne Schalldämpfer so kaum gibt.
Doch gerade hier zeigt sich, wie entscheidend das Verhalten des Jägers ist. Nach dem Schuss heißt es warten – lange warten. Denn Wild verharrt oft in unmittelbarer Nähe und beobachtet genau die Situation. Wer vorschnell aufsteht, den Anschuss betritt oder gar zu hektisch nachsetzt, verrät sich und hinterlässt „stille Zeugen“. Und die lernen schnell. Damit wäre der Vorteil des Schalldämpfers im Revier schnell zunichtegemacht.
Alltagstauglich: Wartung und Robustheit
Ein Schalldämpfer muss im Jagdalltag nicht nur leicht und leise, sondern auch robust und einfach handhabbar sein. Die Featherweights lassen sich ohne Werkzeug öffnen – ein entscheidender Vorteil, wenn sie nach einer Regenjagd durchgetrocknet oder von innen geölt werden sollen. So beugt man Korrosion und dem bekannten „First Round Pop“ zuverlässig vor.
Im Schnee, bei Regen oder nach langen Pirschgängen hat mich die Serie nie im Stich gelassen. Kratzer oder Abnutzungsspuren sind minimal, und selbst bei rauem Einsatz im Gebirge hat sich die Kombination aus Titan und Aluminium als widerstandsfähig erwiesen.

Skandinavisches Design – funktional und elegant
Neben Technik und Leistung begeistert auch die Gestaltung der Featherweight-Schalldämpfer. Freyr & Devik setzen auf eine skandinavische Designphilosophie, die Schlichtheit und Funktionalität verbindet. Keine wuchtigen Röhren, sondern schlanke, elegant geformte Silhouetten, die sich harmonisch ins Gesamtbild der Waffe einfügen. Die matten, hartanodisierten Oberflächen wirken unaufdringlich und vermeiden störende Reflexionen im Revier. Gleichzeitig liegt im Design eine gewisse Leichtigkeit, die nicht nur optisch, sondern auch praktisch spürbar wird: Der Dämpfer sieht nicht nach Fremdkörper aus, sondern wie ein stimmiges Element des Gewehrs – unauffällig, modern und auf den Punkt reduziert.
Ein Dämpfer, der mehr ist als nur Gehörschutz
Die Featherweight-Modelle von Freyr & Devik sind für mich mehr als bloßes Zubehör – sie sind zu einem festen Bestandteil meiner Jagdausrüstung geworden.
Sie schonen das Gehör und die Nerven.
Sie verbessern die Präzision und das Nachhalten.
Sie reduzieren die Beunruhigung im Revier.
Sie ermöglichen oft weitere Schüsse – wenn man als Jäger die Ruhe bewahrt und nicht zu früh handelt.
Unser Urteil nach Monaten im Einsatz: Die Featherweight-Serie ist die wohl eleganteste Lösung für Jäger, die Wert auf Technik, Leichtigkeit und jagdliche Praxis legen.
Die Jagd wird damit nicht nur leiser – sie wird schlicht besser
Ein besonderer Dank gilt Waffen Burgstaller in Seeboden am Millstätter See, die uns beim Test der Featherweight-Schalldämpfer tatkräftig unterstützt haben. Als offizieller Großhändler für Freyr & Devik in Österreich sorgt Burgstaller dafür, dass Jäger hierzulande Zugang zu dieser innovativen Technik haben – kompetente Beratung inklusive.




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